Am 13. Mai begann eine der unvergesslichsten Wochen unseres Lebens. GPS eingeschaltet, Ziel eingegeben, Koffer verpackt und Schüler/innen sowie Lehrer/innen im Bus.
Und dann war es endlich soweit. Um halb eins in der Früh machten wir uns auf den Weg nach Frankfurt. Nach einer kurzen, ungemütlichen Nacht hielten wir um ca. 6 Uhr auf einer Raststätte in Deutschland an, um uns ein wenig frisch zu machen. Währenddessen sahen einige, sonst Langschläfer/innen, zum „ersten Mal“ einen Sonnenaufgang. Danach ging es auch schon weiter nach „Mainhatten“. Bei strahlendem Sonnenschein kamen wir um ca. halb zehn bei unserem Ziel an. Eine Gruppe hatte sich für die Stadtführung und eine anschließende Fahrt auf den Maintower entschieden. Während der Führung erfuhren die Schüler/innen, aber auch die Lehrer/innen, viele, neue Fakten und Geschehnisse zu Frankfurt und über ihre Gebäude. Auf dem danach folgenden Aussichtspunkt von dem höchsten Stock des Maintowers hatte man einen atemberaubenden Blick auf Frankfurt. Während die eine Gruppe über die Geschichte von Frankfurt mehr erfuhr, wurde die andere Gruppe mit Wissen über den Frankfurter Flughafen bereichert. Man bekam viel Interessantes und Neues über einen der größten Flughäfen Europas gesagt. Die Schüler/innen durften auch eine kleine Flughafenrundfahrt genießen. Nach den beiden Programmpunkten folgte eine Mittagspause, welche die einen zum Essen, die anderen zum Shoppen durch die Einkaufsstraße nutzten. Um 14 Uhr ging es weiter zu unserem eigentlichen Ziel, nämlich Brüssel. Die Zeit im Bus vertrieben die einen mit Spielen, die anderen hörten Musik oder redeten in Gruppen. Nach einem ereignisreichen, spannenden Tag bezogen wir, mit Vorfreude auf ein bequemes Bett, um ca. 20 Uhr unsere Unterkunft.
Unser erster Tag in Brüssel begann am Dienstag mit einer etwa einstündigen Busfahrt. Von unserem Hotel in Wavre fuhren wir zur Ständigen Vertretung Österreichs bei der Europäischen Union in Brüssel. Es erwarteten uns zwei junge Damen, die, nach dem Fototermin, einen kleinen und sehr interessanten Vortrag zur EU und deren Funktionen hielten. Nach der Präsentation spielten wir noch ein Kahoot mit Fragen zur EU. In der Mittagspause gaben wir uns den kulinarischen Genüssen Belgiens hin und probierten die besten Fritten in Brüssel.
Am Nachmittag ging es noch zur EU-Kommission; nach unserem dortigen Besuch machten wir uns auf den Weg in die Altstadt. Nach dem Erreichen des historischen Stadtteils, gingen wir durch die engen Gassen der Innenstadt und fanden uns bei dem Manneken Pis wieder. Nachdem jeder seine Fotos geknipst hatte, teilten wir uns in Gruppen auf. Die eine hatte Freizeit und die andere schaute sich eine aufschlussreiche Demonstration über die Herstellung von Schokolade an (mit Kostproben). Als die Präsentation über die Herstellung von Schokolade zu Ende war, trafen sich die Klassen wieder und wir gingen zum Rathaus Brüssels. Nach einem kurzen Fotoshooting mit der ganzen Klasse wurden wir schließlich alle zur Freizeit und zum Abendessen entlassen. Spät abends, mit vollgeschlagenem Magen, kamen wir wieder in Wavre an und gingen schnell schlafen. Denn der nächste Tag sollte genau so toll werden wie der heutige.
Am Mittwoch fuhren wir gut gestärkt in der Früh zum Salzburger Verbindungsbüro, wo uns Frau Michaela Petz-Michez einen interessanten Vortrag hielt. Sie erklärte uns, welche wichtigen Aufgaben das Salzburger Verbindungsbüro für Salzburg in Brüssel hat und stellte uns konkrete Projekte vor. Danach besuchten wir den Ausschuss der Regionen, dort erhielten wir wichtige Informationen über die Einrichtung und ihre Aufgabenbereiche. Der Höhepunkt dieses Tages war der Besuch der Stadt Brügge mit einer Grachtenfahrt und einem abschließenden Rundgang durch die Altstadt. Am Abend folgte die Rückfahrt zu unserem Hotel in Wavre.
Am Donnerstag besuchten wir zuerst den Rat der Europäischen Union, wo uns viel über die Aufgaben der Angestellten gesagt wurde. Danach folgten das Atomium und Mini-Europe. Mini-Europe ist ein Park, der sich in Bruparck, am Fuße des Atomiums in Brüssel befindet. In dem Park werden Monumente aus der Europäischen Union nachgebildet. Es werden ungefähr 80 Städte und 350 Häuser dargestellt. Man kann viele wichtige bzw. bekannte Gebäude und Städte sehen, wie zum Beispiel das Brandenburger Tor mit der Berliner Mauer oder die Collégiale Notre-Dame de Dinant. Manche Gebäude bzw. Städte sind sogar animiert. Wir hatten genug Zeit, uns die Anlage gut anzusehen und noch etwas zu essen. Danach ging es auch schon zum Atomium.
Das Atomuim ist eigentlich nichts anderes als ein 102m hohes Eisenatom, doch im Inneren hat es so einiges zu bieten. Zuerst fährt man mit einem Lift ganz nach oben. Dort befindet sich ein Restaurant und die Aussicht ist natürlich umwerfend. Wenn man genug geguckt hat, kann man wieder mit dem Lift nach unten fahren und dann die einzelnen Räumlichkeiten in den anderen Kugeln besuchen. Dort findet man interessante Fakten über das Bauwerk und coole Lichtshows.
Nachdem sich jede/r „satt gesehen“ hatte, setzten wir unsere Reise fort. Unser nächstes Ziel war Straßburg. Am Freitag um 7.00 Uhr klingelte das unbeliebte Gerät - man nennt es Wecker – in der neu besuchten Stadt Straßburg und machte den „wilden Haufen“ munter. Aufgestanden wird mit dem linken bzw. falschen Fuß. An diesem Morgen waren alle schon sehr launisch und man war mit den Nerven am Ende. Kaum hatte jeder eine Tasse Kaffee zu sich genommen, war die Stimmung schon viel entspannter und der frühe Morgen sah schon viel besser aus. Endlich war man bereit in den letzten Tag der Brüssel-Woche zu starten. Nachdem die Koffer gepackt und nach unten in die Eingangshalle gebracht worden waren, stürmten alle aus dem Hotel Richtung Straßenbahn. In der Straßenbahn gab es ein Gedränge und Geschubse. Doch die Zeit verging sehr schnell und wir waren bereits am nächsten Reiseziel. Es war das Parlament in Straßburg. Direkt vor dem Gebäude war die Haltestelle der Straßenbahn und wir stiegen aus. Vor lauter Staunen stockte uns allen der Atem. Es war unglaublich und kaum zu fassen! Es fielen uns fast die Augen heraus …. Dieses Gebäude war eindeutig das schönste und modernste, das wir in dieser Woche zu Gesicht bekamen. Am Eingang mussten wir uns zuerst, wie in den letzten Tagen zuvor, einen Sicherheitscheck unterziehen. Wir wurden durch das Gebäude geführt, während uns viel Interessantes über das EU-Parlament und deren Aufgaben erzählt wurde. Zu Beginn der Führung wurden uns zwei kurze Filme gezeigt.
Nach unserem Aufenthalt im Parlament bekamen wir Schüler/innen einen Arbeitsauftrag, den wir selbständig auf eigene Faust erledigen mussten. Als erstes mussten wir vier Gruppen bilden, da es mit den Fahrkarten nicht anders möglich war. Doch wie so oft hat sich auch in dieser Situation wieder einmal gezeigt, dass die Mathematik schwer zu beherrschen ist. Denn es wurden nicht nur 4-er Gruppen gebildet, sondern es gab auch 3-er Gruppen. So gab es zu wenige Karten. War das nicht vorherzusehen? Alle Probleme schlussendlich beseitigt, machten wir uns an unsere Arbeitsaufträge, um diese abzuarbeiten. Der Arbeitsauftrag hieß „Foto Spots“ aufzusuchen, welche in der Altstadt verteilt waren. Das erste große Hindernis war, die richtige Bahn in die Altstadt zu finden. Die nächste Herausforderung war, die richtigen Plätze zu finden, bei denen wir ein Foto machen mussten. Als diese Schritte gemeistert waren, mussten wir wieder den Weg zurück ins Hotel finden. Viele holprige Steine in den einzelnen Gruppen mussten auf dem Weg sämtlicher Arbeitsschritte aus dem Weg geräumt werden. Schlussendlich kamen jedoch alle Schüler/innen mit etwas Verspätung im Hotel an.
Die Abfahrt nach Hause in den Oberpinzgau konnte losgehen. Alle nahmen müde und etwas erschöpft die Plätze im Bus ein und unser aufregender Tag ging dem Ende zu. Eine 8-stündige Heimfahrt stand uns bevor. Um 23.30 Uhr kamen wir alle unfallfrei und gesund in Mittersill an.
Es war eine großartige und interessante Bildungsreise und wir haben einen guten Einblick über die EU gewinnen können.